Kunsttherapie

Ein Pinselstrich auf Papier, eine Äußerung ohne Absicht, die nur dem eigenen Bedürfnis folgt, bringt den Menschen zu sich selbst zurück. (Arno Stern)

Der künstlerische Ausdruck – als Weg zu sich selbst 

 

Kunsttherapie ist eine Form der psychotherapeutischen Behandlung, die auf die Verwendung von kreativem Ausdruck, wie Malerei, Zeichnen, Skulptur oder Musik, als Mittel zur Verbesserung des psychischen Wohlbefindens abzielt. Durch die Verwendung von Kunst im therapeutischen Rahmen können Menschen ihre Emotionen und Erfahrungen künstlerisch, symbolhaft ausdrücken. Oft läßt sich (früh oder belastend) erlebtes schwer in Worte fassen. Kunsttherapie kann dazu beitragen, seinen ganz persönlichen Ausdruck zu finden, innere Wunden anzuerkennen und sich mit diesen auseinander zu setzen. Künstlerisch achtsam angeleitete Arbeit kann die Selbstreflexion fördern, Stress abzubauen, Depressionen verringern, Ängste reduzieren und bei der Aufarbeitung von traumatischen Erfahrungen unterstützen.

 

Es gibt viele verschiedene kunsttherapeutische Ansätze. In Anlehnung an die Erfahrungen von Arno Stern, ist der menschliche Ausdruck selbst der Weg zu Heilung und Veränderung: Jeder geäußerte Ton, jeder Strich auf dem Papier, ein spontaner Text und Bewegung im künstlerischen Körperausdruck, ermöglicht uns, etwas auszudrücken, wofür wir vielleicht keine Worte finden können, wofür es keine Worte gibt. Künstler erforschen, entwickeln, verwerfen, kreieren und kultivieren ihre Ausdrucksformen. Arno Stern, ein Pionier im Freien Ausdrucksmalen, sieht in der Expression eine „Formulierungen der in organischer Erinnerung aufgezeichneten Erlebnisse nach einem spezifischen Kode, wozu jedes Wesen in sich das verkümmerte Organ und die latenten Leitungen hat, die sich durch ein entsprechendes Training wiederbeleben lassen.“ (Stern, 2008, S. 5)